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Eine unscheinbare Strasse in Kappadokien erstreckt sich zwischen Kaymakli und Derinkuyu.
Unter ihr verbergen sich zwei riesige unterirdische "Städte", die jeweils Platz für mehrere
tausend Menschen bieten. Erst 1963 entdeckt, werden sie den Christen im 7.Jh. zugeschrieben,
als Zufluchtsort vor den heranrückenden islamischen Glaubenskriegern.

Derinkuyu liegt 29 Kilometer südlich von Nevsehir. 50 unterirdische Städte werden in der
Region vermutet, 36 bereits geortet, aber nur 3 bisher zugänglich gemacht. Derinkuyu ist mit
bisher 8 freigelegten Stockwerken die Größte. Es herrschen ständig 8 Grad Celsius.
Die ersten unterirdischen Stockwerke wurden schon von den Hethitern als Lager und
Wasserdepot verwendet. Die weiteren Grabungen geschahen dann in der 2. Hälfte des 7. Jahr.,
als kappadokische Christen ihre früheren Verstecke ausbauen mußten.
Es gibt Wohn- und Schlafräume, sowie Kirchen. Fluchtwege bis zur 9 km entfernten
unterirdischen Nachbarstadt sind nachgewiesen. Das Imposanteste aber ist das Lüftungssystem.
15000 Schächte sorgen für gute Luft bis in den 8. Stock. Auch heute noch schöpft die Bevölkerung
aus alten Wasserschächten ihr hervorragendes Wasser.

In den beiden Städten Kaymakli und Derinkuyu existieren einige Eingänge in die Unterwelt.
Ein weit verzweigtes Gangsystem (1) in mehreren Stockwerken angelegt (bis zu 12!),
reicht in eine Tiefe von 50m. Eine ausgeklügelte Anordnung von riesigen
Entlüftungkanälen (2) durchzieht das Höhlensystem. Mit "Mühlsteintüren" (3)
konnten die Gänge verschlossen werden.

Es bestehen berechtigete Zweifel an der christlichen Zufluchttheorie, konnten doch die
Entlüftungsschächte oberirdisch leicht verschlossen werden. Wahrscheinlich sind die
Höhlenstädte noch viel älter als bisher angenommen.

Zwischen den beiden Städten, (Distanz 10 km), soll eine unterirdische Verbindung bestehen!
Ähnliche Siedlungen bei Özkanak, Karakören und Catköy werden erst noch erforscht.