Im 12. Jahrhundert ließ König
Lalibela zwölf monolithische Kirchen aus dem Stein schlagen,
die noch heute verwendet werden. Die meisten Kirchen sind untereinander
durch Gänge verbunden,
die Anlage gleicht einem Labyrinth. Besonders eindrucksvoll ist ein
Besuch Lalibelas an
einem der vielen äthiopischen Festtage.
Lalibela
(1185 - 1225), nach dem der Ort benannt wurde, war der Name des wichtigsten
Kaisers aus der Zagwe-Dynastie. Er regierte das Reich Lasta. Um ca.
1250 ließ er elf Kirchen jeweils
als Ganzes aus der umgebenden Felsformation herausarbeiten, jeweils
bis zu 800 m² groß
und zehn m hoch. Diese Gebäude gelten als die größten
von Menschen elaborierten monolithischen
Strukturen der Welt. Die Kirchen dienen noch immer ihrem ursprünglichen
Zweck und werden
von orthodoxen Pilgern aufgesucht. Um Lalibela herum entstand im 12.
Jahrhundert das
Königreich Äthiopien nach dem Zusammenbruch des Reichs von
Aksum.
Engel sollen am Bau beteiligt gewesen sein, weil keiner sich vorstellen
konnte, dass Menschen
derartiges zu schaffen fähig sind, wie die Felskirchen von Lalibela.
Abgelegen, auf 2600 Meter Höhe,
begannen vor über 800 Jahren, unbekannte Handwerker, auf Geheiß
eines christlichen Königs,
mehrstöckige Kirchen in den roten Basaltlava zu meißeln.
Die Fähigkeit solch monumentale Gebäude
mit größter Präzision aus einem einzigen Felsblock zu
formen, sind längst verloren gegangen.
Überliefert sind nur die Legenden, die bis nach Europa von einem
sagenhaften christlichen
Reich am Horn von Afrika kündeten. Ein zweites Jerusalem verberge
sich hinter den äthiopischen
Bergen. Bis heute pilgern fromme Christen nach Lalibela. Hier finden
sie die Bestätigung für
ihren ursprünglichen Glauben, dessen Wunder einer Speisung Tausender,
der Auferstehung Toter
und des Gigantenwerks dieser Felskirchen eins sind. Die Gläubigen
treffen dort auf eine unvergleichbare Architektur. Feindliche Invasoren,
die Äthiopien zu verschiedenen Zeiten überrollten, haben die
verdeckten Kirchen relativ unbeschadet überstanden. Ihre originale
Ausstattung mit Gemälden,
Fresken und Handschriften ist noch in vielen Teilen erhalten. Sie erzählen
die Geschichte des ältesten,
christlichen Staatswesens, das allen Bekehrungsversuchen widerstand.
Die urchristliche
Glaubensgemeinschaft ist ein lebendiger Teil des Weltkulturerbes Lalibela.
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